Hi Falko,
Falkone hat geschrieben:Also ich bin in der Lage Daten aufzuzeichnen, zu ändern und wieder aufzuspielen.
Interessant, welche Daten loggst du mit welchem Gerät?
Falkone hat geschrieben:Ich bin nur "hellhörige" geworden als ich gelesen hab, dass das Steuergerät 2 Lamdasonden Eingänge hat. Wäre ja schick wenn man 2 Breitbandsonden nehmen könnte und das Steuergerät anschließend sich selbst Zylinder selektiv anpassen würde
Nein, für die Verwendung von Breitbandsonden ist der Code nicht ausgelegt.
Falkone hat geschrieben:...und das Steuergerät anschließend sich selbst Zylinder selektiv anpassen würde
Ein selektive Anpassung erfolgt auch bei Verwendung der Sprungsonde(n).
Der Regelmechanismus bei closed loop-Betrieb verwendet 2 Größen. Der Short Term Fuel Trim (STFT) besorgt, als Faktor mit zulässigem Bereich von -25% bis +25%, die dynamische Anpassung. Wenn er dauerhaft überschritten wird, wird die Überschreitung in den Long Term Fuel Trim (LTFT) überführt, der zu den Einspritzwerten (Bereich von -1000 bis +1000) addiert/subtrahiert wird.
Da der Wirkbereich des closed loop-Betrieb relativ eng ist (TPS < 26°, Drehzahl < 4000rpm, Werte aus den Guzzi BINs) und in vielen Fällen zusätzlich noch unterbrochen wird, z.B. bei Beschleunigung, halte ich ihn für durchaus sinnvoll. Zum einen sind die Werte normalerweise so gewählt, dass sie einem entspannten Cruisen entsprechen. Da braucht man kein Lambda von 0,86 und das Leistungsmaximum dieses Wertes, sondern legt auf saubere Abgase und niedrigen Verbrauch Wert. Die Motoren laufen bei diesem Lambda einwandfrei.
Die oft mit closed Loop-Betrieb, meistens bei einer Lambdasonde, verknüpften Problem wie KFR haben ihre Ursache nicht im closed loop-Betrieb, sondern der miserablen Synchronisation der Lambda-Werte der beiden Zylinder an allen Stützpunkten durch den Hersteller. Keine der bisher von mir vermessenen BINs erreichte bei den originalen Fuel Delta-Werten auch nur annäherungsweise eine Gleichsetzung der Lambda-Werte. Das macht die Regelung irre, weil sie einem nicht erreichbaren Ziel nachläuft.
Meine Erfahrung ist, dass mit Gleichsetzung der Lambda-Werte (der absolute Wert ist nebensächlich) bereits eine Zielerreichung (besserer Motorlauf, kein KFR, mehr Drehmoment/Leistung, ...) von über 90% gegeben ist.
Die Optimierung der Übergänge der Stützpunkte, insbesondere im niedrigen Lastbereich,
bringt es auf 95%. Den Rest besorgt dann die Korrektur der Trim-Tabellen.
Und wenn man dann noch die ZZPs auf die gewählten Lambda-Werte einstellen kann (bzw. könnte, ich kenne keine im Fahrbetrieb für einen normalen Anwender nutzbare Prozedur, es bedarf eines gebremsten Prüfstandes), ist man bei 200%
Damit hat man einen Motor, der nicht wieder zu erkennen ist und hat keine Schraube ändern müssen.
Gruss
Meinolf